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Wenn man eine Terrasse bauen möchte, gibt es viele Dinge zu beachten. Ich möchte mich in diesem Beitrag dem Thema Terrassenschrauben etwas intensiver widmen. Wie ihr bereits wisst, bin ich kein Handwerker sondern ein Hobbybastler. Ich möchte mich diesem Thema einmal nähern und mir anschauen, was so die Vorzüge der Spezialschrauben sind und ob die richtigen Schrauben wirklich so wichtig sind. Dabei habe ich vier verschiedene Terrassendielen getestet.
Das Test-Holz für die Terrassenschrauben
Ich habe mich für vier verschiedene Terrassendielen entschieden und möchte das Einschraubverhalten testen. Dabei kommen zwei mal Douglasie und zwei mal Kiefer zum Einsatz. Die grünliche Kiefer ist Kesseldruckimpregniert (KDI). Bei diesem speziellen Holzschutzverfahren wird das Holz gegen verschiedene Organismen geschützt. Dazu zählen unter anderem Pilze und Bakterienbefall. Aber auch Schädlinge werden dabei abgetötet. Alternativ zur KDI gibt es noch die Kesselvakuumdruckimpregnierung (KVD).
Als ersten Schritt habe ich mir mal kleinere Stücke abgeschnitten, damit ich diese besser handhaben kann. Es soll jedes der Hölzer getestet werden. Natürlich ist das noch kein vollständig repräsentativer Test, aber ich denke ich bekomme so trotzdem schon ein ganz gutes Bild.
4 verschiedene Holzdielen
Schon beim Sägen hatte ich den Eindruck, dass die Douglasie härter ist. Meine Recherche dazu ergab folgendes:
Douglasie:
Härte (JANKA) ⊥, umgerechnet ): 3,1 – 7,3 kN
https://www.holzvomfach.de/fachwissen-holz/holz-abc/douglasie/
Kiefer:
Härte (JANKA) ⊥, umgerechnet ): 2,2 – 5,1 kN
https://www.holzvomfach.de/fachwissen-holz/holz-abc/kiefer/
Die Werte varrieren natürlich etwas, je nach Trocknung, Behandlung und eben auch je nach Baum und Region wo das Holz her kommt.
Terassendielen Douglasie
Eine Douglasie ist ein Nadelbaum und das Holz wird als weich klassifiziert. Die Farbe reicht von orange-gelb bis ins rötliche. Es wirkt manchmal auch leicht rosa, je nach Herkunft und aus welchem Stammteil.
Dies Profile der Dielen sind unterschiedlich in ihrer Oberfläche. Die „Douglasie Standard“ besitzt ein Stegprofil und auf der anderen Seite ist sie „fein geriffelt“. Dazu hingegen kommt „Douglasie select mit Nut“ mit Stegprofil und „glatt“ auf der anderen Seite. Man bezeichnet das Stegprofil auch mit „grob geriffelt“. Das ist auch immer je nach Produzenten ein wenig anders. Auch die Nuttiefe und die Profilform und -breite variieren da etwas bei den Herstellern.
Terrassendielen Kiefer
Die Kiefer ist ein Nadelbaum und auch sie wird als weich deklariert. Das Holz kann man zum Teil mit dem Fingernagel schon ritzen, was man mögen muss. Gebrauchsspuren sind hier nicht ausgeschlossen. Dennoch ist Kiefer neben der Fichte die wichtigste Holzart in Deutschland aus wirtschaftlicher Sicht. Leider kann sie mitunter sehr stark Harz führen und dieses auch noch über Jahre abgeben.
Die Kiefer besitzt in beiden Ausführungen eine Seite mit Feingeriffelt und eine mit Stegprofil. Die Oberfläche auf der feingeriffelten Seite ist wesentlich glatter und lässt sich viel besser reinigen. Auch die Behandlung mit Holzschutzlasur, Öl oder Wachs ist dabei etwas leichter, da die tiefen Nuten auf der Stegseite das einstreichen erschweren. Allerdings bildet sich auf der groben Stegseite auch weniger ein Schmutz oder Wasserfilm. Diese bietet somit eine gute Trittsicherheit. Am Ende ist es aber eine Frage von Geschmack und Aussehen, für welche Variante man sich entscheidet.
Bei Dielen mit Nut kann man auch eine Methode anwenden, wo man keine Schrauben durch das Dielenholz jagen muss. Mit speziellen Halterungen kann man diese auch dazwischen verankern.
Rahmenholz Douglasie
Als Unterbaurahmen habe ich mich ebenfalls für einen Balken aus Douglasie entschieden. Auch da gibt es natürlich verschiedene Möglichkeiten. Man sollte eben nur kein unbehandeltes Holz verwenden, außer vielleicht Lärchenholz. Das Rahmenholz war bereits gehobelt und die Ecken gefast. Über Abschleifen kann man aber dennoch nachdenken. Vor allem, wenn man es eh noch selber behandelt. Eine glattere Oberfläche verhindert auch ein Festsetzen von Schmutz und Feuchtigkeit und trägt zur Langlebigkeit bei.
Unboxing
Ich habe zwei Packungen TERRASSCO Terrassenschrauben im Test verwendet. Die Terrassenschrauben kennzeichnen sich duch eine spezielle Form und besondere Details, auf die ich hier noch genauer eingehen möchte.
TERRASSCO Terrassenschrauben
https://primo24.de/TERRASSCO-Terrassenschrauben
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Einschraubverhalten ohne Vorbohren
Die Erste und eine sehr wichtige Besonderheit ist CUT-Spitze der TERRASSCO Terrassenschraube. Sie ist wirklich sehr Spitz und die Schneidekante frisst sich förmlich ins Holz. Somit ist kein Vorbohren notwendig. Wie ihr auf den folgenden Fotos sehen könnt, habe ich das auch genau so getestet.
Hier der erste Test ohne Vorbohren. Dabei habe ich die Terrassenschraube nur ein Stück hereingedreht und es fällt sofort der Spanauswurf auf. Bei der Standardschraube passiert das so nicht. Ihr fehlt die Bohrwirkung durch die CUT-Spitze und deswegen gibt es auch keinen Spanauswurf. Sie quetscht sich mehr in das Holz und verpresst es lediglich. Daher sollte man bei normalen Schrauben auch theoretisch lieber vorbohren. Das erhöht den Montageaufwand aber ungemein und verzögert auch den Arbeitsfortschritt erheblich.
Terrassc R TX20 4.0 x 50
Terrassc R TX25 5.0 x 70
Auch beim Herausschrauben erkennt man im direkten Vergleich, wie bei der TERRASSO Terrassenschraube Späne mit aus dem Bohrloch kommen. Bei der Standardschraube ist dies so gut wie nicht der Fall. Da wird das Holz lediglich komprimiert und zur Seite gedrückt.
Einschraubverhalten in Douglasie
Hier möchte ich das Einschraubverhalten am Beispiel der Terrasc 5,0 x 70 zeigen. Alles ohne Vorbohren. Direkt rein ins Holz. Dabei zeigte sich einmal mehr der Vorteil des Innensechrund oder auch Torx genannt. Mit dem TX20 bzw. TX25 hatte ich gute Traktion und auch das Drehmoment konnte dynamisch übertragen werden. Kein Abrutschen wie so oft bei den Kreuzschlitzschrauben.
Einschraubverhalten in Kiefer
Die Schraube verschwindet wirklich easy im Holz. Man muss sogar aufpassen, dass man sie nicht zu tief reindreht. Mein Einhell Akkuschrauber macht 60 Nm Drehmoment, da mach das wirklich Spass die Schrauben reinzujucken. Das geht Zacki Zacki.
Technische Spezifikationen
Reibefläche
Ein Reibeteil am Gewindeende vergrößert das Loch und verringert so den Einschraubwiderstand. Dadurch bricht die Schraube auch bei harten Hölzern nicht ab, so zumindest die Theorie. Ich kann das leider nicht messen, aber vom Gefühl kann ich bestätigen, dass die 5,0er TERRASSO Terrassenschraube sich leichter eindrehe ließ als die 5,0er Standardschraube. Die Standardschraube hat auch geknarzt und gequietscht. Wie man auf den folgenden Fotos sieht, sammeln diese Reibfläche auch noch die Späne ein. Beim Herausdrehen konnte man diese ganz leicht lösen.
Gewindebesonderheiten bei Terrassenschrauben
Das Gewinde hat mich sehr fasziniert. Betrachtet man die Schraube schräg von unten, dann fällt auf, dass Silouette nicht richtig Rund ist (Siehe nachfolgende Fotos). Sie besitzt ein Profil, bei dem die Gewindestärke variiert. Eine Standardschraube im Vergleich dazu ist einfach nur rund.
Probleme bei der Standardschraube
Eine Standardschraube besitzt keine Schneid- oder Schabelemente. Daher sollte man bei ihr unbedingt vorbohren und auch das Loch ansenken. So ist Raum für die Schraube geschaffen. Das macht mindestens einen, eigentlich sogar zwei Arbeitsschritte zusätzlich, aber diese möchte man sich eigentlich einsparen. Spart man sich das Vorbohren, so komprimiert die Standardschraube durch ihre Raumforderung das Holz. Je nach Härte bzw. Dichte des Holzes und nach der Größe der Schraube führt das zu Spannungen im Holz. Das führt meist zu Rissen oder am Rand im schlimmsten Fall sogar zur Spaltung. Das muss nicht sofort geschehen, sondern kann noch im Lauf der Zeit mit zunehmender Trocknung erfolgen. das ist dann noch ärgerlicher.
Senkkopf
Der Kopf der Terrassenschraube ist insgesamt recht schlank gehalten. Sie soll sich gut im Holz versenken lassen. Die Fräsrippen auf der Unterseite unterstützen diesen Effekt. Durch sie wird quasi ein Loch für den Schraubenkopf gebohrt, wie mit einem Senker normalerweise. Nur eben in einem Arbeitsschritt. Das klappt erstaunlich gut, wie man auf den Aufnahmen sehen kann.
Risse bei Standardschraube durch Senkkopf
Auf den folgenden Aufnahmen sieht man, was passiert, wenn man eine Standardschraube ohne Senken diese in das Holz reindreht. Sie komprimiert die Holzfasern und es kommt zu Rissen längs der Faserstruktur in die Feuchtigkeit sehr leicht eindringen kann. Diese Risse sind meist nicht nur oberflächig, sonder gehen auch mehrere Zentimeter in die Tiefe. Weiterhin komprimiert der Senkkopf der Standardschraube auch das Holz quer zur Faser. Dies führt zu Brüchen der Faserstruktur, wie man hier erkennen kann. Es hat sich auch eine Mulde rund um die Standardschraube gebildet, mit etwa dem doppelten Durchmesser wie die Schraube selber. Meist etwas ellipsenförmig, längs der Faser. Darin kann sich auch sehr leicht Wasser ansammeln. Eine Fäulnis ist quasi vorprogrammiert.
Abstandhalter
Eine gleichmäßige Spalte zwischen den Terrassendielen ist gar nicht so leicht. Das Holz ist nunmal ein Naturwerkstoff und eben nie ganz gerade. Beim Trocknen verzieht es sich oft auch noch leicht. Von daher bieten sich kleine Helferlein an, die einen festen Abstand ermöglichen und zudem erleichtern sie die Montage ungemein.
Terrassenabstandhalter
https://primo24.de/Terrassenabstandhalter
Feuchtigkeit
So ein Abstandhalter hat aber noch ganz andere Vorteile oder Funktionen die man in Betracht ziehen sollte. Zunächst liegen die beiden Holzflächen nicht direkt aufeinander auf. Feuchtigkeit kann durch den Luftspalt besser trocknen und durch die Rillen auf der Unterseite der Abstandhalter kann auch da das Regenwasser besser ablaufen. So reduziert sich die Staunässe, denn diese ist ja bekanntlich nicht gut, da sie für Fäulnis und Algenwachstum sorgen kann. Auch die Trittschalldämmung ist hier sicherlich anders und wird durch die Kunststoffträger verbessert. Außerdem kann es auch zum Knarzen oder Quietschen kommen, wenn Holz direkt aufeinander liegt und arbeiten kann.
Kompensation von Scherkräften durch das Holz
Ein weiterer Aspekt ist nicht ganz so offensichtlich, erscheint mir aber auch durchaus logisch. Holz arbeitet, schrumpf und verzieht sich wobei es zu Kraftwirkungen kommen kann, die nicht ganz unerheblich sind. Wenn man sich die Konstruktion im seitlichen Profil betrachtet, hat man zwei übereindanderliegende Löcher, nämlich in der Diele und im Rahmen darunter, die sich dadurch aneinander vorbeibewegen können. Es kommt zu einer Schwerwirkung auf die Schraube, welche außerdem entlang der Längsachse auch unter Spannung steht. Die so auftretenden Scherkräfte sind sehr intensiv und es kann passieren, dass die Schraube „abgeknipst“ wird, wie mit einem Bolzenschneider. Packt man jetzt 5 mm Luft dazwischen, dann entsteht auf einmal eine Biegewirkung, da die Kannten der Bohrlöcher der jeweiligen Flächen einen gewissen Abstand haben. Diese Biegung kann durch die Schraube viel besser kompensiert werden. Und genau das kann man durch so einen Abstandhalter eben erreichen.
Fazit
Ich habe jetzt ganz gut verstanden, warum es eben Spezialschrauben gibt. Die speziellen Features der TERRASSO Terrassenschrauben könnte ich gut nachvollziehen und analysieren. Ich bin sehr beeindruckt von der Funktionalität die in so einer Spezialschraube steckt. Ich hoffe ich konnte diese auch hier in diesem Beitrag hinreichend abbilden.
Die Sinnigkeit der Abstandhalter habe ich nun auch viel besser verstanden und würde sie auf jeden Fall zum Einsatz bringen. Sie erleichtern auf jeden Fall die Montage und ich denke sie bieten einige wichtige Vorteile auch hinsichtlich der Langlebigkeit.
Lasst mir doch einen Kommentar da, wie euch der Beitrag gefallen hat. Wie ihr sicherlich schon wisst, bin ich kein gelernter Handwerker, sondern jemand der mit seinem gesunden Menschenverstand versucht, sich seinen Reim zu machen.
Transparenz
Dieser Beitrag entstand in freundlicher Zusammenarbeit mit Primo24. Ich vertrete dennoch meine freie und ehrliche Meinung. Links mit einem ** dahinter, sind von mir freiwillig eingefügte Affiliate-Links. Solltet ihr das Produkt über diesen Link kaufen, bekomme ich eine kleine Provision – das Produkt wird für euch dadurch nicht teurer! Weiterhin übernehme ich auch keine Garantie auf Richtigkeit und Vollständigkeit meiner Aussagen.
Sehr interessanter Artikel. Für eine Terrasse nicht im Keller, hätte ich eine gute Idee 😅.
Autor
Hallo Silke,
ich denke ich habe eine Ahnung wovon du sprichst. Das spannende bei euch ist ja vor allem erst mal der Unterbau, also das Streifenfundament.
Liebe grüße und danke für deinen Kommentar,
Daniel